Die Tauernregion in Österreich zählt zu den wichtigsten Transitpassagen für Reisende in Richtung Süden. Die geografischen Gegebenheiten der Alpen stellen dabei eine besondere Herausforderung dar. Der Tauerntunnel umgeht die Höhenlagen der Alpen elegant, indem er durch die A10 das Salzburger Land mit Kärnten verbindet und dabei den Querverkehr erheblich entlastet. Allerdings gibt es gute Gründe dafür, den Tauerntunnel zu meiden und eine der verschiedenen alternativen Routen zu wählen.
Es ist aber zu beachten, dass nicht jede Ausweichroute für alle Fahrzeugarten gleichermaßen geeignet ist. Häufig erfordern diese Umwege nämlich längere Fahrzeiten, höhere Steigungen und kurvenreichere Passagen. Dennoch gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Tunnelstrecke zu umgehen.
Ein Überblick über die wichtigsten Umfahrungsstrecken ist nicht nur für Urlaubsreisende, sondern auch für den Güter- und Wirtschaftsverkehr von Interesse. Wer die verschiedenen Optionen kennt, kann die Reise besser planen, Staus vermeiden und mögliche Risiken deutlich besser abwägen. Nachfolgend werden die wesentlichen Alternativrouten erläutert, die im Fall einer Sperre oder zur Umgehung von Staus im Bereich des Tauerntunnels zur Verfügung stehen.
Warum sollte man den Tauerntunnel eigentlich umfahren?
Als Erstes soll ein kurzer Blick auf die möglichen Gründe geworfen werden, die für ein Umfahren des Tauerntunnels sprechen. Der Tauerntunnel erlebt häufig Verzögerungen durch intensiven Transitverkehr. Urlauber aus Deutschland reisen meistens über die A10 nach Italien oder Kroatien. Gütertransporte belasten die Strecke zusätzlich. An Wochenenden entstehen weitere Staus durch Ausflugsverkehr aus Salzburg und Kärnten. Unfälle oder Witterungseinflüsse verschärfen die Lage. Baustellen spielen ebenfalls eine große Rolle. Die Sanierung zwischen Golling und Werfen endete im Juni 2025, allerdings laufen Arbeiten zwischen Eben im Pongau und Flachauwinkl noch bis 2027.

Lisa-S/shutterstock.com
Die Gegenverkehrsregelungen bei Zederhaus dauern noch bis November 2025 an und anfallende Mautgebühren belasten das Budget zusätzlich. Für Pkws beträgt die Gebühr 7,50 Euro pro Tunnel sowie 14,50 Euro für Tauerntunnel und Katschbergtunnel zusammen. Höhenbeschränkungen oder Fahrzeugverbote machen ebenfalls oftmals eine Umfahrung notwendig. Blockabfertigungen verlängern Wartezeiten und Reisende wählen daher, häufig Alternativen, um Stress zu reduzieren. Landschaftliche Reize motivieren ebenfalls und eine Umfahrung kann bei Staus deutlich Zeit sparen. Eine gute Planung minimiert Risiken und aktuelle Verkehrsapps liefern Verkehrsdaten in Echtzeit.
Historische Daten zeigen Verkehrsspitzen, besonders an Freitagen und Sonntagen. Ferienzeiten in Deutschland und Österreich erhöhen das Verkehrsaufkommen zusätzlich. Die A10 verbindet die Europastraßen E55 und E66, und gerade internationale Transporte nutzen sie intensiv, wodurch Engpässe aufgrund der begrenzten Kapazität bestehen. Durch Tunnelrenovierungen ab 2027 drohen weitere Einschränkungen. Geschwindigkeitslimits von 60 bis 80 km/h gelten dann und phasierte Arbeiten schließen die Röhren abwechselnd. Urlaubsmonate bleiben vorerst frei, allerdings beeinflussen die Vorbereitungen schon jetzt den Verkehr. Ein Umfahren gewinnt daher an Bedeutung.
Die B99 als direkte Passalternative
Die Bundesstraße B99 bietet eine klassische Umfahrung. Sie verläuft parallel zur A10 über den Radstädter Tauernpass. Der Startpunkt liegt bei Eben im Pongau, Ausfahrt Radstadt. Die Route führt über Obertauern und Untertauern. Anschließend geht es über den Katschbergpass nach Rennweg. Dort schließt sie an die A10 an. Die Strecke misst etwa 15 Kilometer mehr als der Tunnelweg, und die Fahrzeit verlängert sich um rund eine Stunde. Steigungen auf der Strecke erreichen bis zu 17 Prozent.

Balakate/shutterstock.com
Durchschnittlich beträgt der Anstieg 12,3 Prozent und zahlreiche Serpentinen fordern erhöhte Konzentration. Die B99 eignet sich für Pkw und Motorräder. Wohnmobile oder Anhänger sind ungeeignet. Cabriofahrer schätzen die Aussichten. Alpenpanoramen dominieren die Fahrt. Im Sommer bleibt die Straße offen. Winterliche Bedingungen erfordern Schneeketten. Die Verkehrsdichte steigt bei Tunnelstörungen, aber sie vermeidet Mautkosten. Ein höherer Kraftstoffverbrauch gleicht dies teilweise aus. Erfahrene Fahrer berichten von reibungslosen Durchfahrten und Pausenmöglichkeiten existieren in Obertauern.
Gastronomie und Parkplätze laden ein. Die Route umgeht Engpässe der A10 und bei Staus spart sie Zeit. Umleitungsverbote in Salzburg schützen die Ortschaften vor zu viel Verkehr und Lärm. Dennoch bleibt die B99 zugänglich. Motorradfahrer bevorzugen sie wegen der einmaligen Aussicht. Die Passhöhe bei Obertauern liegt auf 1.738 Metern und der Katschberg erreicht 1.641 Meter. Solche Höhenunterschiede fordern die Motoren und die Bremsen nutzen sich stärker ab. Die B99 integriert sich in das Alpennetz und verbindet Pongau mit Lungau. Historisch diente sie als Hauptverbindung, und moderne Tunnel ergänzten sie. Dennoch behält sie ihre Relevanz.
Weiträumige Umfahrungen über andere Routen
Weiträumige Alternativen umgehen die A10 großflächig. Die Pyhrnautobahn A9 führt via Linz und Graz. Sie eignet sich für Ziele im Osten. Die Strecke verlängert die Fahrt erheblich. Dennoch vermeidet sie Tauern-Engpässe. Die A9 bietet stabile Verkehrsbedingungen. Mautpflicht gilt vignettenbasiert. Die Felbertauern-Bundesstraße B108 stellt eine weitere Option dar. Sie quert die Alpen bei Lienz. Der Felbertauerntunnel erfordert separate Gebühren und die Route passt zu Fahrten nach Osttirol. Landschaften variieren mit Tälern und Bergen.

Robert Harding Video/shutterstock.com
Die Brennerautobahn A13 führt über Innsbruck. Sie dient für Reisen nach Italien. Hohe Mautkosten fallen an. Der Brennerpass liegt auf 1.370 Metern. Italienische Autobahnen schließen an. Für Südfahrten eignet sich ein Umweg über Graz. Die A2 und A9 kombinieren sich und Kärnten ist gut erreichbar. Längere Distanzen erhöhen die Kosten, allerdings sinkt das Staurisiko. Internationale Grenzen beeinflussen die Planung und Vignetten für Österreich und Slowenien sind notwendig.
Die A8 via München bietet nördliche Varianten und sie verbindet die A8 mit der A1. Bei starkem Verkehr auf der A10 lohnen sich diese Wege. Die A9 misst 230 Kilometer. Sie durchquert die Steiermark und zahlreiche Rastplätze sorgen für Erholung. Die B108 umfasst 48 Kilometer Tunnelstrecke und alle Routen erfordern Vignetten. Digitale Vignetten erleichtern den Kauf.
Verkehrsrechtliche und praktische Hinweise sowie Planung der Umfahrung
Für alle Umfahrungsoptionen des Tauerntunnels gelten spezifische verkehrsrechtliche Rahmenbedingungen. Manche Strecken erfordern Mautgebühren, andere sind für gewisse Fahrzeugkategorien gesperrt oder zu bestimmten Zeiten schwer befahrbar. Die B99 als Alternative ist zwar landschaftlich reizvoll und gebührenfrei, hat jedoch bei winterlichen Bedingungen ein erhöhtes Unfallpotenzial.
Die Felbertauernstraße und die Großglockner-Hochalpenstraße sind mautpflichtig; die Kosten können die Einsparung am A10-Tunnel kompensieren. Wartezeiten an Touristenrouten oder Blockabfertigungen sollten ebenfalls mit eingeplant werden. Fahrten mit dem Autoreisezug durch den Tauern-Zugtunnel bedürfen rechtzeitiger Informationen über Betriebszeiten und Reservierungsmöglichkeiten. Kurzfristige Sperrungen, etwa durch Lawinen, Bauarbeiten oder Unwettereinflüsse, kommen in den Alpen regelmäßig vor, sodass immer eine aktuelle Verkehrsauskunft und Wettermeldung Bestandteil der Reisevorbereitung sein sollten. Digitale Navigationshilfen, Hinweise von Verkehrsportalen und regelmäßige Medienberichte unterstützen eine bedarfsgerechte Streckenwahl.