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Urlaub im Werratal: Die Mitte Deutschlands neu entdecken

von Redaktion 17. August 2025
von Redaktion 17. August 2025
Oliver Hlavaty Photo/shutterstock.com
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Das Werratal ist eine Fluss- und Kulturlandschaft im Herzen Deutschlands, die sich über rund 300 Kilometer vom Süden Thüringens nahe der Grenze zu Bayern bis nach Hann. Münden im südlichen Niedersachsen erstreckt.

Der Fluss begleitet Reisende von seiner Quelle im Thüringer Wald bis zur Mündung in die Fulda, von wo aus beide gemeinsam die Weser bilden. Er ist weniger bekannt als Rhein, Mosel oder Donau, bietet jedoch eine Kombination aus ruhigen Naturräumen, historischen Städten und traditionsreichen Kurorten. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die Anreise, Sehenswürdigkeiten und mögliche Aktivitäten sowie praktische Hinweise für den Aufenthalt.

Anreise ins Werratal

Das Werratal liegt verkehrsgünstig in der Mitte Deutschlands. Die nächstgelegenen größeren Städte mit Bahn- und Autobahnanschlüssen sind Kassel, Erfurt und Eisenach.

  • Mit dem Auto: Über die A4, A7, A38, A71 und A73 ist die Region gut erreichbar. Von dort führen Bundesstraßen ins Werratal.
  • Mit der Bahn: Regionalzüge fahren nach Eschwege, Bad Sooden-Allendorf, Witzenhausen und Meiningen. Radmitnahme ist in vielen Zügen möglich.
  • Mit dem Fahrrad: Für Fernradler ist der Werratal-Radweg interessant. Er verläuft flussnah und ist an überregionale Routen angeschlossen.
  • Mit dem Flugzeug: Die nächsten Flughäfen liegen in Erfurt und Kassel, allerdings ist das Linienangebot begrenzt. Frankfurt am Main ist die nächstgelegene internationale Drehscheibe des Luftverkehrs. Von dort ist das Werratal über die A5 und die A66 oder zahlreiche Bahnverbindungen in Richtung Fulda angebunden.
deutsche autobahn

Romberi/shutterstock.com

Landschaft und Natur

Entlang des Flusslaufs verändert das Werratal mehrfach seinen landschaftlichen Charakter:

  • Oberes Werratal: Der erste Abschnitt erstreckt sich vom Thüringer Wald bis Bad Salzungen. Die Werra ist hier noch schmal und dichte Wälder kennzeichnen die Region. Das obere Werratal eignet sich besonders für Wanderungen in naturnaher Umgebung.
  • Mittleres Werratal: Breite Auen mit Streuobstwiesen, landwirtschaftliche Nutzflächen und kleine Städte prägen diesen Abschnitt, der in Eschwege beginnt und in Witzenhausen endet.
  • Unteres Werratal: Eingeschnittene Täler, Höhenzüge wie der Meißner und Kaufunger Wald und zahlreiche Burgen bestimmen das Bild in diesem letzten Abschnitt, in dem die Werra schließlich in die Fulda mündet und fortan als Weser bis in die Nordsee fließt.
Thüringer Wald

Oliver Hlavaty Photo/shutterstock.com

Städte und Sehenswürdigkeiten

  • Hann. Münden liegt am nördlichen Ende des Werratals und gilt als eine der bedeutendsten Fachwerkstädte Deutschlands. Rund 700 Fachwerkhäuser aus sechs Jahrhunderten zeichnen ein einzigartiges Stadtbild. Ein markanter Punkt ist der Weserstein, an dem Werra und Fulda zur Weser zusammenfließen.
hann münden

anweber/shutterstock.com

  • Eschwege ist das lebendige Zentrum im mittleren Werratal, gelegen im nordhessischen Werra-Meißner-Kreis. Bundesweit einzigartig sind die opulent geschmückten Fachwerkfassaden, viele davon sind mit kunstvollen Schnitzereien und Inschriften versehen. Sehenswert sind die Marktkirche, das Landgrafenschloss und der Werratalsee als Naherholungsgebiet. Neben den historischen Bauten prägt ein reichhaltiges Veranstaltungsprogramm die Stadt: Besonders sticht das „Open Flair“ hervor, ein mehrtägiges Festival, das jeden Sommer mehrere Zehntausend Besucher nach Eschwege lockt.
  • Der Kurort Bad Sooden-Allendorf liegt direkt an der Werra und blickt auf eine lange Salz- und Bädertradition zurück. Das markante Gradierwerk zeugt von der Geschichte der Salzgewinnung in der Region. Heute ist es Teil der Kur- und Wellnessanlagen, zu denen Solebäder, Thermen und Reha-Einrichtungen gehören. Die Altstadt ist geprägt von Fachwerkbauten, kleinen Plätzen und Cafés. Urlauber schätzen die Kombination aus Gesundheits- und Wellnessangeboten und dem kompakten Stadtkern, der sich gut zu Fuß erkunden lässt.
Bad Sooden-Allendorf

Sina Ettmer Photography/shutterstock.com

  • Bad Salzungen liegt im südlichen Abschnitt des Werratals und ist ebenfalls ein traditionsreicher Solekurort. Den Mittelpunkt der Kreisstadt des Wartburgkreises in Thüringen bildet die Solewelt mit modernen Thermen, dem historischen Gradierwerk und verschiedenen Wellnesseinrichtungen. Das Haus der Sole informiert über die jahrhundertealte Geschichte der Salzgewinnung. Der Burgsee mitten im Stadtzentrum ist ein beliebtes Ziel für Spaziergänge.
  • Witzenhausen trägt den Beinamen „Kirschenstadt“. Zum Gebiet der hessischen Kleinstadt zählt eines der größten zusammenhängenden Kirschanbaugebiete Europas. Zur Blütezeit im Frühjahr sind die umliegenden Hänge von weißen und rosa Blüten überzogen. Das Kirschmuseum informiert über Geschichte und Gegenwart des Obstanbaus in der Region. Passend dazu findet jährlich im Juli das Kirschenfest statt, das auch als Witzenhäuser Kesperkirmes bekannt ist.
Witzenhausen

Sina Ettmer Photography/shutterstock.com

  • Meiningen gilt als kulturelles Zentrum im Thüringer Teil des Werratals. Überregional bekannt sind das Staatstheater und das Schloss Elisabethenburg. Technikfreunde kommen bei einem Besuch des Dampflokwerks auf ihre Kosten, in dem noch heute historische Lokomotiven gewartet werden. Die Stadt ist wegen ihrer Lage der beliebteste Ausgangspunkt für Ausflüge in den Thüringer Wald.
  • Die Kleinstädte Creuzburg und Treffurt liegen nordwestlich von Eisenach und sind hauptsächlich für ihre Burgen bekannt. In Creuzburg thront die gleichnamige Burg über der umliegenden Region. Im Ortskern führt zudem eine der ältesten Steinbrücken Deutschlands über die Werra. Das Ortsbild von Treffurt wird durch die Burg Normannstein geprägt: Diese befindet sich auf einer knapp 300 Meter hohen Anhöhe und beherbergt verschiedene Ausstellungen.
treffurt

hecke61/shutterstock.com

  • Beide Orte verzaubern durch ihr mittelalterliches Flair und laden mit ihren ruhigen Wander- und Radwegen dazu ein, die Region zu erkunden. Wer Treffurt besucht, sollte es nicht versäumen, ein ganz besonderes Gebäude zu besichtigen: das Ohrfeigenhaus. Den ungewöhnlichen Namen verdankt das Fachwerkhaus einer Anekdote: Im Jahr 1608 erhielt der hessische Amtsmann Phillipp Bley von seinem Vorgesetzten eine Ohrfeige, weil er keine Genehmigung für den Bau eines so repräsentativen Hauses besessen hatte. Als Reaktion ließ er über dem Eingang eine lateinische Inschrift anbringen, mit der er seinem Ärger Luft machte. Seitdem ist das Gebäude als „Ohrfeigenhaus“ bekannt und zählt zu den markantesten Fachwerkhäusern der Region.

Aktivitäten im Werratal

Wandern

Das Werratal vereint auf vergleichsweise engem Raum gleich mehrere Erlebniswelten: Flusslandschaften, Fachwerkstädte und bewaldete Höhenzüge. So führt der bekannte Werra-Burgen-Steig nicht bloß durch die Natur, sondern verbindet gleichzeitig eine Reihe mittelalterlicher Burgen und Schlösser miteinander. Diese Dichte an historischen Bauwerken entlang eines einzigen Wanderwegs ist außergewöhnlich. Wer es sportlicher mag, findet seine Herausforderung am Hohen Meißner: Hier prägen Basaltkuppen, dichte Wälder und steilere Aufstiege das Landschaftsbild. Bei gutem Wetter genießen Wanderer und Läufer einen weiten Blick bis in den Harz.

wanderweg

Creative_run/shutterstock.com

Radfahren

Der bekannteste Weg für Radfahrer in der Region ist der Werratal-Radweg. Er folgt dem Fluss über eine Strecke von rund 300 Kilometern, von der Quelle bis zur Mündung in die Weser. Der Radweg verläuft nahezu vollständig flussnah und bietet daher sowohl zahlreiche Fotomotive als auch idyllische Orte, die zum Verweilen und Rasten einladen.
Unterteilen lässt sich der Werratal-Radweg in sechs Abschnitte:

  • Werraquellen bis Hildburghausen
  • Hildburghausen bis Meiningen
  • Meiningen bis Bad Salzungen
  • Bad Salzungen bis Eisenach
  • Eisenach bis Eschwege
  • Eschwege bis Hann. Münden

Dank des abwechslungsreichen Höhenprofils eignet sich der Werratal-Radweg sowohl für gemütliche Touren mit der Familie als auch für ambitionierte Radsportler.

radfahren im werratal

Oliver Hlavaty Photo/shutterstock.com

Kanufahren und Stand-up-Paddling

Die Werra ist ein idealer Fluss für Touren mit dem Kanu. Verschiedene Anbieter vermieten Boote für Tages- und Wochenendtouren, ebenso organisieren sie die notwendigen Rücktransporte, sodass sich auch Einsteiger problemlos zurechtfinden. Als besonders anfängerfreundlich gelten die Abschnitte zwischen Meiningen und Bad Salzungen.
Wer die Werra auf eigene Weise erkunden möchte, findet an einigen Flussabschnitten die Gelegenheit zum Stand-up-Paddling. Geschützte Flächen, etwa auf dem Werratalsee, bieten viel Raum, um die Trendsportart auszuprobieren.

Stand-up-Paddling

Glyph_stock/shutterstock.com

Urlaub im Werratal: Abschließende Hinweise

Das Werratal ist eine sichere Reiseregion. Meteorologische Extremlagen sind selten, dennoch sollten mögliche Wetterumschwünge insbesondere bei längeren Touren bedacht werden. Wer kleinere Museen oder Ausstellungen besichtigen möchte, sollte die Öffnungszeiten vorab prüfen, da diese wochentäglich und saisonal variieren können.

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