Sicherheit beim Skifahren hat Priorität, das gilt auch für den richtigen Sitz bei Skischuhen. Bereits kleine Abweichungen in der Größe können sich deutlich auf das Fahren, die damit verbundene Kraftübertragung und entsprechend die Sicherheit auswirken. Gerade zu große Skischuhe stellen ein deutliches Problem dar. Sie können zu Schmerzen und Druckstellen führen, sind aber ganz besonders mit fehlendem Halt verbunden. Instabilität auf der Piste stellt ein hohes Unfallrisiko dar. Mit effektiven Maßnahmen lässt sich die Passform des Skischuhs optimieren und das Risiko eingrenzen.
Ursachen und Folgen zu großer Skischuhe
Meist entsteht die falsche Größenwahl bei Skischuhen bereits bei der Auswahl im Geschäft. Viele Käufer gehen von ihrer regulären Schuhgröße aus und entscheiden sich für ein Produkt, in dem ihr Fuß auf dieser Vergleichsebene noch genügend Luft hat. Vielfach wird angenommen, in den Skischuh müssten mindestens ein Paar dicke Socken passen und der Schuh sollte – ähnlich wie bei einem Wanderschuh – wenigstens eine Nummer größer gekauft werden. Das Resultat ist jedoch eher ein zu großer Spielraum und ein rutschender Fuß mit einer unzureichenden Druckverteilung.
Die Folgen auf der Piste sind deutlich. Der Fuß hat vor allem im Bereich der Ferse keinen ausreichenden Halt. Er rutscht im Skischuh hin und her, wodurch die Kraftübertragung reduziert wird. Die Muskulatur wird belastet und zudem besteht die Möglichkeit der Bildung von Blasen und Reibungsstellen. Auch das Gleichgewicht ist beeinträchtigt. Das gilt vor allem bei einer höheren Fahrgeschwindigkeit und ebenso bei der Fußposition in den Kurven. Die Sicherheit ist durch diese problematische Position des Fußes im Skischuh beeinträchtigt.
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Möglichkeiten der Anpassung
Ein zu großer Skischuh bedeutet nicht automatisch, dass ein Neukauf erforderlich ist. In vielen Fällen besteht die Möglichkeit, den Schuh zunächst mit einfachen Mitteln besser anzupassen, sodass der Fuß mehr Halt bekommt. Die wohl simpelste Option ist die Verwendung einer entsprechenden Einlage. Hier gibt es sehr unterschiedliche Modelle, die sich verschieden auf den Skischuh auswirken. Dickere Sohlen sind ebenso einen Versuch wert wie Fersenpolster, die für eine festere Position des Fußes im Skischuh sorgen. Im besten Fall trägt die Einlegesohle dazu bei, dass die natürliche Fußstellung insgesamt unterstützt wird.
Auch die Verwendung von volumenreduzierenden dickeren Skisocken kann hilfreich sein, häufig auch in Verbindung mit einer Einlegesohle. Durch die Kombination wird der Fuß zu den Seiten hin stabilisiert und bewegt sich weniger im Skischuh. Das Justieren der Schuhschnallen ist ebenfalls einen Versuch wert. Dabei geht es nicht darum, den Schuh zu verengen, sondern den Sitz durch kleinste Veränderungen zu verbessern.
Professionelle Lösung
Eine deutlich bessere und meist auch funktionsfähige Lösung bietet der Fachhandel. Hier lässt sich dank der sogenannten Bootfitting-Technologie eine exakte Anpassung des Innenschuhs erreichen. Dazu kommen in der Regel Wärme oder Schaum zum Einsatz. Der überflüssige Platz im Skischuh kann dabei wahlweise im Bereich der Ferse oder auch des Mittelfußes nach Bedarf ausgeglichen werden.
Damit die größtmögliche Genauigkeit erzielt wird, wird zunächst eine Fußanalyse vorgenommen. Anhand einer exakten Ausmessung von Länge und Breite sowie Form der Ferse und des Fußgewölbes ist eine präzise Innenschuhanpassung möglich.
Hinzu kommt eine Überprüfung der Riemen- und Schnallenspannung. Ist diese fehlerhaft, trägt dies häufig zu einem Rutschen im Skischuh bei bestimmten Bewegungen bei. Das kann auch dann vorkommen, wenn der Schuh selbst prinzipiell gut passt. Hier zeigt eine genaue Prüfung auf, woher genau der überreichliche Platz im Schuh kommt.
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Tipps für die passende Größenwahl beim Skischuh
Um in Zukunft eventuelle Fehlkäufe bei der Skischuhauswahl zu vermeiden, ist ein Kauf mit Beratung im Fachhandel eine sinnvolle Lösung. Bei der Anprobe gilt es darauf zu achten, dass zunächst der Fuß direkt bis an die Spitze des Schuhs vorgeschoben und aus dieser Position heraus der Fersenbereich geprüft wird. Dies muss unbedingt bei vollständig geöffneten Schnallen geschehen. Die Faustregel sieht einen maximalen Leerbereich von einer Fingerbreite zwischen der Rückwand des Skischuhs und der Ferse vor. Bei der Anprobe wird idealerweise ein nicht zu dicker Skisocken getragen.
Im Geschäft sollte der Verkäufer zur Leistenbreite der Schuhe befragt werden. Viele Hersteller produzieren ihre Skischuhe in variablen Passformen. Eine Beratung stellt sicher, dass die passende Schuhform zum Fuß verwendet wird. Auch der persönliche Fahrstil spielt eine Rolle. Freerider präferieren meist einen komfortablen Skischuh, während sportaffine Fahrer etwas engere Modelle bevorzugen für eine exakte Steuerungsmöglichkeit.