Die Dominikanische Republik grenzt im Süden an das Karibische Meer sowie am nördlichen Küstenabschnitt des Inselstaats an den Atlantik. Diese geografische Lage schafft ideale Bedingungen für abwechslungsreiche Tauchgänge. Die Sicherheit eines Tauchgangs umfasst neben der Ausrüstung ebenfalls einen Überblick über die im Wasser lauernden Gefahren. In diesem Ratgeber wird die Frage geklärt, ob in den Gewässern der Dominikanischen Republik Haie leben und welche Risiken von diesen Raubfischen ausgehen.
Gibt es Haie in den Gewässern der Dominikanischen Republik?
Die Antwort auf diese Frage lautet ja. Speziell im Karibischen Meer an der Südküste der Dominikanischen Republik leben Haie. Es gibt mehrere Gebiete, die für die vermehrten Begegnungen mit Haien bekannt sind. Dazu gehören die Gewässer vor Punta Cana, die vor La Romana gelegene Insel Isla Catalina sowie die östlich davon liegende Küstenstadt Bayahibe. Ein weiterer Hotspot, in dem eine größere Population an Haien lebt, ist rund um die Insel Saona. Diese Insel ist Teil des Nationalparks del Este, dessen Schutzzonen sich ebenfalls auf das Meer und die dort lebenden Pflanzen- und Tierarten erstrecken.
Diese Haiarten leben rund um den Inselstaat
Ein Großteil aller 530 Haiarten auf der Welt gehört den Raubfischen an. Dennoch sind nur zehn dieser Arten dafür bekannt, bei ihrer Beutejagd gelegentlich auch Jagd auf Menschen zu machen. Um die Gefahr beim Schwimmen und Tauchen in der Dominikanischen Republik besser einzuschätzen, empfiehlt sich ein Blick auf die dort lebenden Haiarten. Die größten Populationen bestehen aus:
Riffhaie

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Die in der Karibik lebenden Riffhaie erreichen eine durchschnittliche Länge zwischen 1,5 und 3 m. Für gewöhnlich ist diese Haiart entweder am Boden des Meeres oder in Felshöhlen anzutreffen. Die bevorzugte Nahrungsquelle des karibischen Riffhais besteht aus Fischen. Zu erkennen ist diese Haiart sowohl an der abgerundeten Schnauze als auch an der bräunlichen Farbe, welche die Flossen dieses Hais in einen schimmernden Bronzeton verwandelt. Diese Haiart gilt als menschenscheu und ist nicht als Risikofaktor für das sichere Schnorcheln und Tauchen bekannt.
Ammenhaie

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Eine weitere Haiart, die in den Gewässern rund um Punta Cana eine Heimat gefunden hat, sind Ammenhaie. Je nach Lebensraum erreicht diese Tierart eine Größe von bis zu 4 m. Grund zur Sorge besteht bei einem Kontakt mit diesen Haien im Allgemeinen nicht. Ammenhaie gehören zu den nachtaktiven Haiarten und verbringen den Großteil des Tages in einem Ruhezustand auf dem Meeresboden. Da Ammenhaie dunkle und ruhige Orte bevorzugen, ist es ebenfalls nicht ungewöhnlich, kleine Gruppen dieser Haiart in versunkenen Schiffswracks zu entdecken.
Wie groß ist das Risiko eines Haiangriffs?
Die Wahrscheinlichkeit, während des Aufenthalts in den Gewässern der Dominikanischen Republik Opfer eines Haiangriffs zu werden, ist äußerst gering. Ein Blick auf die Statistik zeigt, dass seit den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts gerade einmal sieben Angriffe dokumentiert wurden. Der letzte Vorfall ereignete sich im Jahr 2016. Diese Zahl zeigt, dass die karibischen Haiarten entweder als menschenscheu gelten oder in der Lage sind, den Unterschied zwischen ihrer bevorzugten Beute und Menschen zu erkennen.
Weitere Faktoren, die zur Sicherheit beitragen
Die Meeresregion rund um die karibische Küste der Dominikanischen Republik ist geprägt von flacheren Küstenabschnitten und einem erhöhten Vorkommen an Korallenriffen. Für die überwiegende Mehrheit der karibischen Haie gehören flache Wasserbereiche nicht zu ihrem natürlichen Lebensraum oder ihrem Jagdrevier. Haie, wie Ammenhaie oder Bullenhaie, bevorzugen tiefere Gewässer, um sich davor zu schützen, die flacheren Gewässer nicht aus eigener Kraft verlassen zu können. Für Urlauber, die keinerlei Risiko eingehen möchten, ist es ratsam, die Barriere der Korallenriffe als Orientierungshilfe zum Schwimmen oder Schnorcheln zu verwenden.

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Verhaltensregeln für das Zusammentreffen mit Haien
1. Regionale Warnhinweise beachten
Für die Dominikanische Republik gehört der Tourismus zu einem der wichtigsten Wirtschaftszweige. Infolgedessen sind Hotelbetreiber ebenso wie regionale Behörden darum bemüht, den Urlaubern einen sicheren Aufenthalt zu ermöglichen. Teil dieses Sicherheitskonzepts besteht darin, Warnhinweise an den Stränden aufzustellen. Sollte aggressives Verhalten von Haien auftreten, ist davon auszugehen, dass Touristen auf die erhöhte Gefahr hingewiesen werden. Es ist deshalb wichtig, diese Warnhinweise nicht zu ignorieren und das eigene Verhalten entsprechend anzupassen.
2. Die Tiere nicht an der Flucht hindern
Wie bereits beschrieben, zeigen die vor den Küsten der Dominikanischen Republik lebenden Haiarten fast nie aggressives Verhalten, welches sich gegen Menschen richtet. Beinahe die Hälfte der dokumentierten Angriffe der vergangenen 60 Jahre ist auf eine vorausgegangene Provokation der angegriffenen Personen zurückzuführen gewesen. Zu einer der wichtigsten Verhaltensregeln im Zusammentreffen mit Haien gehört daher der Ratschlag, die Tiere nicht an der Flucht zu hindern. Weiterhin sollten die Tiere niemals in ihrer Ruhephase gestört werden. In beiden Szenarien ist es möglich, dass die Haie den Menschen als Angreifer wahrnehmen und sich durch gezielte Bisse die Möglichkeit zur Flucht verschaffen.
3. Tauchgänge in Gruppen erhöhen die Sicherheit
Taucher, die bei einem Aufenthalt in der Dominikanischen Republik nicht auf Tauchgänge in tieferen Gewässern verzichten möchten, treffen die richtige Entscheidung, diese Ausflüge mit einer Gruppe von Tauchern zu planen. Eine erhöhte Anzahl von Menschen im Wasser löst bei Haien eher einen Fluchtinstinkt aus, als Neugierde zu wecken. Diese zusätzliche Sicherheit ermöglicht es, auch außerhalb der Korallenriffe die Meereswelt des Karibischen Meeres zu erkunden.